Pfingsten 07 und Drumrum am Lac de Bouzey.
(Offiziell 25.5. bis 3.6.07)
Wäre ich doch nur am 28.5. (Pfingstmontag) nicht zum Lädele gegangen, um das Baguette abzuholen! Dann wäre Euch und mir dies erspart geblieben. Ich ging nämlich zufällig mit Heinz zusammen…….und bekam den „Berichtverfasser-Job“ aufs Auge gedrückt.
Wie viele Einheiten wann und wie lange da waren, ließ sich nicht mehr so genau feststellen. Ist aber auch nicht sooo wichtig, es gab ja schließlich keinen Pokal. Irgendwann waren es wohl mal 15 Einheiten. Wulf, der diese Ausfahrt zusammen mit Lotte ausgerichtet hatte, mag schon mal Bauchschmerzen bekommen haben, wenn Teilnehmer vorzeitig abdampften, hatte er doch Dauer, Teilnehmerzahl und Veranstaltungen im Voraus buchen –und teilweise bezahlen- müssen, um dadurch auch entsprechende Rabatte zu bekommen. Ob und wie sich das ausgewirkt hat, werden wir erst bei der Abrechnung wissen. Die Platzgebühren hat es offenbar aber nicht beeinflußt.
Am 24.5. (Donnerstag)
machten wir zwei uns in Richtung Épinal auf den Weg, allerdings mit der Kirche ums Dorf, über Bussang, weil Ursel unbedingt die Moselquelle noch einmal sehen wollte. (Ich war enttäuscht, weil ich sie gänzlich anders in Erinnerung hatte.) Nach einer Irrfahrt durch Épinal (viele Baustellen) fanden wir dann aber doch den Campingplatz am Lac de Bouzey. Dieser Stausee dient, wie später zu erfahren war, nicht der Erzeugung von Elektrizität, sondern nur der Wasserversorgung für den „Canal des Vosges“ (früher: Canal de l’Est)
Hier eine Info aus Wikipedia:
„Die Staumauer von Bouzey (Frankreich) versagte im Jahr 1895. Die Katastrophe hatte zwischen 86 und 200 Todesopfer zur Folge.
Die Staumauer
Die Staumauer wurde von 1879 bis 1882 bei Épinal und Belfort in den Vogesen zur Versorgung eines Kanals (Canal-de-l'Est) gebaut und 1880 in Betrieb genommen. Sie war auf Sandstein gegründet, aber nicht tief genug bis zum tragfähigen Fels. Sie war eine Gewichtsstaumauer aus Mauerwerk. Man hatte damals noch nicht die erforderlichen Kenntnisse über die Statik von Staumauern. Die Mauer war nach heutigen Maßstäben falsch berechnet und deshalb viel zu schlank geraten. An der Wasserseite legte man einen 2 m hohen Damm an, der die Mauer abdichten sollte. Dieser dürfte aber kaum gewirkt haben, und das eindringende Wasser hat Auftriebskräfte unter der Mauer erzeugt.
Bauschäden
Schon 1884 gab es Schäden durch Sickerwasser. Wahrscheinlich ist dieses durch Risse eingedrungen, die durch Zugspannungen entstanden waren. Die Mauer ist dann am 15. März 1884 auf 135 m Länge auf einer horizontalen Lehmschicht um bis zu 280 mm talwärts gerutscht. Sie sah danach gekrümmt wie ein Bogen aus und hatte eine Menge Risse bekommen. Die Risse versuchte man erfolglos abzudichten. 1888 wurde die Mauer im unteren Teil verstärkt, um weiteres Gleiten zu verhindern. Sie blieb aber im oberen Teil ohne Verstärkung und sehr schlank. Sie war zudem an der Luftseite stark konkav ausgerundet.
Die Katastrophe
Am 27. April 1895 (gelegentlich wird auch der 25. April 1895 genannt) wurde die Talsperre bei einem Hochwasser voll eingestaut. Durch die Belastung klappte die Mauer auf einer Länge von 171 m und auf einer Höhe von 12 m in einem Stück um. Die Zahl der Toten durch die Flutwelle wird unterschiedlich angegeben mit 86, 87, 90, 100, 150 oder sogar 200. Auch der Sachschaden war erheblich.“
Guggenbühlers, Rieggers, Wandels waren schon am Vortag bei Sauwetter angekommen, Nach uns kleckerte es langsam weiter. Ich verweise auf die Einleitung und werde niemanden soweit namentlich erwähnen, damit sich keiner übergangen fühlt
. Das Wetter war schön, fast zu warm. Unsere Plätze unter „Akazien“ (Robinien), die gerade am Verblühen waren. „Blütenschnee“ überall, und Tischdekoration bei den Mahlzeiten draußen. Irgendwie hübsch.
Am 25.5. (Freitag)
allmähliches Eintrudeln weiterer Teilnehmer. Es ist heiß, aber man kann sich helfen: da ist einmal der See, dann der Pool, und dann gibt es Duschen, die übrigens nix kosten, die man nicht regulieren kann und die richtig heiß (später nicht mehr so doll) sind, so daß man es draußen als kühler empfindet.
Der Platz selbst ist wirklich schön, ich habe mich jedenfalls vom ersten Augenblick an wohlgefühlt. Ob ich das auch sagen würde, wenn ganz Frankreich in den Ferien ist?
Abends leichtes Tröpfeln vertreibt die Noch-Aufsitzer. In der Nacht dann starker Regen.
Am 26.5. (Pfingstsamstag)
drückend, die Sonne stechend. Gewitter wahrscheinlich bald. Dieter und Doris Lay wollen „einen ausgeben“ anläßlich Dieters 75. Geburtstag. Vorsichtshalber installieren wir eine Persenning/Sonnensegel, neudeutsch „Tarp“ geheißen, die Thomas Hanser dabei hatte. Wahrlich eine weise Entscheidung, wie sich bald zeigen sollte. Bei Sekt etc. wurde es eine feucht-(eigentlich mehr innen als außen) fröhliche Angelegenheit „Schiller und Schaller“ waren auch da. (Wer das haben möchte, kann bei Google: „Schiller und Schaller“ eingeben). Später am Abend, nach Nachlassen des Regens, konnte, wer wollte, noch einen Spaziergang, z.B. über die Staumauer, machen.
Am 27.5. (Pfingstsonntag)
kühl, durchwachsen. Es hatte die ganze Nacht hindurch geregnet. Schöne Wanderung um den See, 14,30 Uhr ab, Dauer ca. 105 Minuten, Pausen nicht gerechnet.
Am 28.5. (Pfingstmontag)
schon um 11,00 Uhr Umtrunk bei Rosi und Heinz (für Dieter: das sind Simmerts ?), Einweihung des neuen Gespanns. Morgens hatte es ja mich erwischt (siehe Einleitung). Wir hatten vorher versucht, den See mit dem Auto zu umfahren, aber feststellen müssen, daß das nicht geht.
Um 16,00 Uhr sind wir gemeinsam losmarschiert, an Bächen und ähnlichem entlang, absichtlich als Spaziergang angelegt, schön, zu einem Gasthof „Le Chariot“, (Der Karren). Was wie eine umgebaute Tenne oder Stallung (was es wahrscheinlich auch war) aussah und bei mir schon die Alarmglocken klingeln ließ, erwies sich dann für meinen Geschmack als ein in Bezug auf Küche und Service erstaunlich gut geführtes Restaurant. Man kennt mich als Meckerer, aber diesmal hatte ich keine Chance. Wirklich? Na ja, wenn die Menü-Karte noch auf Deutsch und mit ausführlichen und detaillierten Erklärungen zu haben gewesen wäre ……
. Den Heimweg konnte man, über die Chaussee, abkürzen. Auf dem Platz waren, zur Freude der Honig-Junkies, Hallelujah!, Kapplers angekommen. Großes Hallo, Palaver.
Am 29.5. (Dienstag nach Pfingsten)
10,00 Uhr „Stadtführung“ in Épinal, gegen Aufpreis in deutscher Sprache. Sie beschränkte sich im wesentlichen auf das Umrunden und Besichtigen der Basilika, eines Teils der Stadtmauer und das Anschauen von ein paar Fassaden ehemaliger Stiftshäuser. Die nette Mademoiselle beherrschte weder die Sprache noch den Stoff. Ich ziehe meinen Hut vor so viel Gott- und Selbstvertrauen. Sie konnte aber sehr schön: “Okay?“ sagen.
Aber es sollte noch schlimmer kommen. Um 15,00 Uhr empfing uns in der Cité d’Images, von der wir entgegen unserer Erwartung nur einen Teil zu sehen bekamen, Mademoiselle Florentine, ein französisch sprechendes Maschinengewehr, (nur nicht so laut). Die Akustik in den Räumen war sowieso schon miserabel. Auf meine Anfrage: “pouvez-vous parler plus vite?“ (was jemand prompt in: „plus lentement“ „korrigieren“ zu müssen glaubte !!
!!) lief die junge Dame zu Hochform auf. Ich würde nicht wetten, daß alle Franzosen, welche einen Teil der Gruppe bildeten, alles mitbekommen haben. Eine Zumutung, um nicht zu sagen: Unverschämtheit. Es ist für mich unfaßbar, daß ein Museum, welches angeblich sechsstellige Besucherzahlen verzeichnet, noch nicht einmal imstande ist, sprachlich korrekte Handzettel zu verfassen, geschweige denn brauchbare Führungen durchzuführen.
Es ist halt so: bucht man Führungen und ähnliches, dann kauft man immer die Katze im Sack. Meistens geht das auch gut. Hier aber ist Wulf buchstäblich in die Pfanne gehauen worden, denn man hatte ihm bei der Buchung etwas anderes erzählt.
Daß es auch anders sein kann, wird man am 31.5. sehen.
Am 30.5. (Mittwoch)
Zur freien Verfügung. Wir sind mal ein bißchen herumgefahren, haben das Rosarium angeschaut und die Eglise-Notre-Dame, die ein schönes, gewaltiges Fenster von 180 qm hat (Bilder vielleicht in der Galerie). Ich habe dann noch Erich Kappler beim Zubereiten von Kässpätzle (für ein paar Leute) zugeschaut. Kann er gut. Wäre mal etwas.
Am 31.5. (Donnerstag)
16,00 Uhr Treffpunkt am Hafen in Épinal. Auf zur Schiffahrt auf dem Kanal mit der „Cadet Roussel“.
Wie gesagt, es geht auch anders. „De Schipper un syne Fru“ empfingen uns freundlich. Der Schiffer selbst begrüßte uns, stellte sich und sein Boot vor und erklärte einiges, die Fahrt betreffend. Daß sein recht ordentliches Deutsch vom Lärm der Maschine zum Teil verschluckt wurde, tat der Atmosphäre eigentlich gar keinen Abbruch. Die Madame sprach wohl gar nicht Deutsch, gleichwohl klappte die Verständigung mit Händen und Füßen. Man hatte das Gefühl, aufgenommen und betreut zu sein. Fein, selbst wenn 0,25L Kronenbourg 2€ kosteten (anderswo noch mehr), die man im Hypermarché per 24 Flaschen für rund 5€ bekommt. Nur im Handel liegt halt der Segen! Wir hatten eine schöne Fahrt von ca. 1½ Stunden auf dem Stichkanal, der Épinal mit dem Canal des Vosges verbindet. Dabei passierten wir zweimal eine Schleuse (hin und her) und „überfuhren“/überquerten die Mosel vermittels eines Bauwerks, das man vielleicht einen Trog oder eine halbe Röhre nennen könnte. Gewaltig. Abends wieder Regen, der die Nacht über anhielt.
Am 1.6. (Freitag)
Die Bretagne-Fahrer (Bärbel und Bernhard, Rosi und Heinz) rücken ab. In einem unbewachten Augenblick wurde noch eine übriggebliebene Flasche „Rotkäppchen“ aus Heinz Kofferraum requiriert und zum Abschied getrunken. Brachts rücken ebenfalls ab. Bleiben nur noch Guggenbühlers, Rieggers, Kapplers, Brunners, Rudi Morath und wir.
Man muß immer mal wieder heizen!
Am 2.6. (Samstag)
Rudi rückt ab, Brunners und Kapplers auch. Gemeinsame Kaffeetafel (Mini-Version). Allmählich zusammenpacken, noch ein wenig in der wiedererschienenen Sonne sitzen.
Am 3.6. (Sonntag)
Aufbruch der Letzten, bei „Milchsuppe“. Wir nach Hause, die anderen auf die Île d’Oléron.
Es war eine schöne Ausfahrt, so wie ich sie mag: schöne Umgebung, nicht zu viel Programm, so daß man immer wieder auch Zeit und Gelegenheit hat, selbst etwas zu unternehmen. Oder eben auch nichts.
Wenn es allen so gefallen hat, wie Ursel und mir, dann könnt Ihr, Lotte und Wulf, zufrieden sein. Vielen Dank für alles!
Spl.
P.S. Nun ist dieser Roman zu Ende. Was lernt man daraus? Schickt Frau oder Kinder zum Baguette holen. Oder umfahrt in den ersten Tagen einer Ausfahrt den Heinz weiträumig!!!
Spl
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