28.10. - 01.11.2005 - Abcampen in Seelbach

    Das Campingjahr 2005 ist um. Das Abcampen sollte in diesem Jahr in Seelbach im schönen "Ferienparadies Schwarzwälderhof" stattfinden.

    Der späte Termin barg ein gewisses Risiko in sich, weil niemand voraussagen konnte, wie das Wetter sein würde. Für anreisende Campingfreunde aus Freiburg und Umgebung, kein Problem, ein paar Kilometer Autobahn, dann sind sie dort. Solche, welche quer über den Schwarzwald anreisen wollen (müssen) und im Idealfall für schlappe 119 km schon 2 ½ Stunden reine Fahrzeit haben, sind da schon etwas nachdenklicher gestimmt. Aber allen Bedenkenträgern und Unkereien zum Trotz: Das Wetter war einzigartig. Es war so ideal für eine Campingausfahrt, dass es derart viele Camper, nicht nur unsere Campingfreunde, ins Grüne gezogen hat, dass es schon bei der Einfahrt in den Platz einen Rückstau bis auf die Straße gegeben hat. Zwei große Reisebusse blockierten zudem die Einfahrt und mussten erst umrangiert werden, damit die Zufahrt für Gespanne und Wohnmobile überhaupt möglich wurde. Das war am Donnerstag dem 27.10.

    Für das Personal an der Rezeption war Mittagspause. Die ist heilig. Alle Ankommenden stellten sich auf irgend eine freie Fläche und vertrieben sich die Zeit. Ursula und ich gingen über den Platz spazieren um zu erkunden, welche Plätze wohl für unseren Club gedacht sein könnten und ob möglicherweise schon Campingfreunde von uns da sind. Auf Grund des Wetters haben wir mit vielen Teilnehmern gerechnet und auch damit, dass schon einige so wie wir, die Gelegenheit wahrnehmen und schon früher anreisen würden. Man kennt das ja: Diese Rentner! Keine Zeit, aber da sind sie die Ersten.

    Und tatsächlich, unterhalb des Sanitärgebäudes vielleicht etwas versteckt, da waren sie! Das Hallo war groß, haben wir uns doch schon länger nicht mehr gesehen. Fragen nach der Stellplatzverteilung konnten noch nicht beantwortet werden, sie waren ein Geheimnis der Rezeption und die hatte.... siehe oben. Macht ja nichts, wir hatten viel zu erzählen und die "Mittagspause" verging wie im Flug.

    Dann war es soweit:
    • "Wir gehören zu den Campingfreunden Freiburg und würden gerne wissen, wo wir uns hinstellen dürfen!"
    • Pause.
    • "Sind Sie angemeldet?"
    • "Ja freilich!"
    • "Auf der Liste stehen Sie aber nicht!"
    • "Och, das tut mir aber leid. Aber das kommt wahrscheinlich daher, dass wir uns auf Grund besonderer Umstände erst am Sonntag anmelden konnten. Macht das ein Problem?"
    • "Da muss ich erst schauen...??? Gehen Sie am Besten wieder zu den Plätzen wo die Anderen stehen und schauen was noch frei ist!"
    • "Das haben wir schon: Platz Nummer ...."
    • "Das geht nicht, der ist schon reserviert!"

    Na ja, wir haben dann doch noch einen schönen Platz gefunden. Aber gewöhnungsbedürftig war das für uns schon. Wird doch bei anderen Gelegenheiten von der Platzleitung ein Areal für uns Campingfreunde reserviert und wo sich jeder hinstellt wird durch uns, d.h. den Club geregelt. Da stehen dann alle beieinander und auch keine anderen Camper dazwischen. Aber vermutlich müssen wir hier dazulernen. Leider kam es dann dazu, dass einige von uns ziemlich abseits standen. Nicht, dass man sich nicht gegenseitig besuchen könnte, aber das Gemeinschaftsgefühl ist doch ziemlich gestört.

    Am Freitag reiste dann der "Rest" an. Schließlich müssen auch noch einige von uns ihrem Broterwerb nachgehen und können erst so spät kommen. Für diese Campingfreunde ist es natürlich besonders frustrierend, wenn sie nicht bei den anderen stehen können und sich sozusagen an den "Rand" gedrängt fühlen. Das ist schade!

    Eine besondere Freude für uns war, dass Sieglinde und Bernhard Tröller wieder dabei sein konnten. Haben wir die Beiden doch schon ewig nicht mehr gesehen. Gott sei Dank ist der Bernhard wieder so gut "beieinander", dass er wieder mitfahren kann. Wir hoffen sehr, dass dies so bleibt.

    Am Abend war dann gemütliches Zusammensitzen im Platzrestaurant. Die Ausstattung des Raumes ist schon beeindruckend. Die kanadische Blockhausbauweise der gesamten Anlage dürfte in der ganzen Region beispiellos sein und schafft eine urgemütliche Atmosphäre. Vermutlich aber wurden wir von den anderen Gästen als störend empfunden, weil es an unserem Tisch doch immer etwas "lebhafter" zu geht.

    Am Samstag fand dann, ein Gedenk der Erfahrung vom Vortag, unser gemeinsames Zusammensitzen im entsprechend ausgebauten Kellerraum in einer der Blockhütten statt. Unser Friedhelm Bauer hatte eingeheizt und hat es richtig gut gemacht. Keiner hat gefroren. Das muss noch erwähnt werden: So warm wie es tagsüber an diesem Wochenende auch war, kaum war die Sonne weg, wurde es eiskalt und jeder brauchte dringend einen "Kittel mehr!" Da war Friedhelms warmer Ofen schon sehr willkommen.

    Am Sonntag war dann Wulf und Lotte Guggenbühlers großer Tag. Eine Wanderung zu einer Schwarzwälder Almwirtschaft, wie ein Bayer das nennen würde. Im Nachbarort Wittenbach nach dem Zebrastreifen gleich links um die Ecke, immer in Richtung Michelbronn. Wie die Wanderer das gemacht haben weiß ich nicht, aber für alle Autofahrer mit Navi war das eine richtige Herausforderung. Wie haben wir das nur früher gemacht. Aber "Uschi" hat uns souverän hingelotst. Für alle nicht Navi-Besitzer: Uschi ist die nette Dame, die uns immer sagt, wo wir rechts oder links abbiegen sollen, bevor unfolgsame zum "bitte wenden!" aufgefordert werden.

    Auf der Alm gab's keine Sünd. Das Bedienungspersonal arbeitete wie der Blitz. Alle halbe Stunde, manchmal auch später, schlug es ein. Mindestens einer von uns ging ohne Espresso wieder heim, weil es sonst möglicherweise Nacht geworden wäre und bei Dunkelheit soll man nicht am Berg rumlaufen. Ein Stück zu gehen war ja auch noch. Aber der Platzhirsch im Wildgehege nebenan gab sein Bestes. Zumindest was das Röhren betraf. Was Anderes habe ich nicht gesehen. Ich saß mit dem Rücken zum Gehege. Es muss aber schon was Besonderes gewesen sein, denn einige haben sich die Hälse verrenkt. Oder doch nicht? Jedenfalls Wulf und Lotte waren völlig unschuldig. Wer konnte denn so was ahnen.

    Am Montag stand Chrysanthemenfest in Lahr auf dem Programm. Man kommt dort hin, in dem man den Bus nimmt, selber fährt oder eine Fahrgemeinschaft bildet. Wir haben eine Fahrgemeinschaft gebildet. Keiner von uns fünf wusste genau wo hin. Also zur Rezeption, eine Broschüre mit Stadtplan besorgt. Aha, ein Parkhaus heißt KK!? Frage: Wie sage ich das Uschi? Also nachgefragt. KK = Kaufhaus Krauss und Uschi kennt das. Alles kein Problem. Uschi sagt uns wo es lang geht und wir landen im Parkhaus.

    Wunderbar. Jetzt wäre ein Kaffee recht. Früh genug sind wir ja dran. Denkste. Meine bessere Hälfte braucht erst einen Pullover. Aber dann gibt's einen Kaffee. Wunderbar. Bald ist auch Zeit los zu gehen. Zuvor aber noch auf's Töpfchen, man weiß nie, wann wieder Gelegenheit dazu ist. Das Töpfchen steht im Keller, vom Cafè. Überraschung: Im Keller ein riesiger Steinhaufen. Ein Schild hängt dran: Hier stand vor ??? Jahren ein Wehrturm der alten Stadtbefestigung. Einige Bilder und Stiche vervollständigen das Ganze. Prima, schon wieder was gelernt.

    Die Stadtführung beginnt. Frau Stadtführerin kommt aus Leipzig, wohnt aber schon lange in Lahr und kennt sich bestens aus. Sie weiß auch, dass die Chrysanthemen eigentlich Herbstastern sind, aber es klingt halt viel besser. Außerdem hat Lahr eine Patenschaft mit einer französischen Stadt und von dort kommt das alles. Sie zeigt uns viele Blumengestecke, bunte blumengeschmückte Wagen etc. und weiß auch sonst sehr viel "Kurzweiliges".

    Nach 1,5 Stunden brauchen wir alle einen Kaffee. Da fügt es sich gut, dass Frau Stadtführerin aus ihrer Handtasche viele Gutscheine für einen Kaffee im Kaufhaus Krauss zaubert. Also alle hin, endlich sitzen. Und warm ist es auch.

    Am Abend wieder Treffen im Keller vom Blockhaus. Einige haben die Gelegenheit genutzt auf den dort vorhandenen Einrichtungen ein Abendmahl zu kochen, welches zusammen mit den sonstigen "Zutaten" zu einer recht fröhlichen Stimmung beigetragen hat. Lieder aus der frühen Pfadfinder- und Wandervogelzeit rundeten das Ganze ab.

    Dienstag: Das Wetter hat umgeschlagen. Auf einmal war es Herbst. In der Nacht hat es geregnet. Alle, welche ihr Vordach schon eingerollt und ihre Campingstühle eingepackt hatten waren froh.
    Zeit zum Heimfahren.
    Aber irgendwas ist anders! Kleine Grüppchen stehen zusammen und flüstern. Spannung hängt in der Luft.
    Frage: Was ist los??
    Heute nacht musste unser Campingfreund Manfred Nuss mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden. Herz - Rhythmusstörungen oder so was... Menschenskind, davon haben wir gar nichts mitgekriegt.
    Wir wünschen jedenfalls gute Besserung und alles, alles Gute, auch seiner Frau Karola.

    Ein verlängertes Wochenende ist zu Ende.
    Es war ein wunderschönes erlebnisreiches, wenn auch zum Schluss von Krankheit überschattetes, Abcampen.

    Tschüß, bis zum 17. März 2006 in Sulzburg; auch wenn dort auf Grund von "Reservierungen" nicht jeder einen Platz an der Sonne bekommen kann.

    Alles wird gut, Euer Peter von Stetten am kalten Markt, auf dem großen Heuberg


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